Ratgeber

Anleitung: So schreiben Sie eine Vollmacht

Mann mit Tablet und Papierrollen

Inhaltsverzeichnis

Die häufigsten Szenarien für Vollmachten sind Abholaufträge bei Behörden, der Post oder auch im Großhandel.

Außerdem kann es unerwartet passieren, dass Menschen in eine Pflegesituation oder nicht mehr in der Lage sind, selbst Entscheidungen zu treffen.

Damit auch in dieser Lebensphase die Wünsche weiter berücksichtigt werden können, gilt es rechtzeitig eine Vorkehrung zu treffen.

Aus diesen Gründen ist eine Vollmacht zu schreiben die beste Möglichkeit, sich für solche Situationen abzusichern.

Laptop zeigt interaktives PDF-Formular

Wie schreibt man eine kurze Vollmacht?

Oft kommt die Frage auf, wie überhaupt eine Vollmacht erteilt werden soll. Grundsätzlich gibt es hier keine Vorgaben, die dabei beachtet werden sollten.

Es empfiehlt sich jedoch immer schriftlich alles festzuhalten, wie beispielsweise die Aufgaben, die der Bevollmächtigte übernehmen soll. Um Missverständnisse zu vermeiden, sollte die Vollmacht zusammen mit dem Bevollmächtigten besprochen und aufgeschrieben werden. Am einfachsten ist es, eine Vollmacht Vorlage zu nutzen, die Sie entweder direkt hier herunterladen oder auch bei Ihrem Arzt oder bei der Krankenkasse erhalten können.

Mit Hilfe der Vorlage ist es nun einfach, die wichtigsten Daten einzutragen. Das bedeutet, dass zum einen der Name des Bevollmächtigten und der Name des Vollmachtausstellers sowie deren Geburtsdatum und Adresse vorhanden sein muss. Im weiteren Schritt besteht nur die Möglichkeit, schriftlich darzulegen, welche Vollmachten erteilt werden. Das kann beispielsweise die Vollmacht sein, bei Behörden Auskunft zu erhalten oder sich auch um den Schriftverkehr zu kümmern.

So schreiben Sie eine kurze Vollmacht:

Daten Vollmachtgebende Person Daten Adressat Sehr geehrte/r (Dienstleister/in, Empfänger/in), Hiermit bevollmächtige ich (Name des Vollmachtgebers plus Geburtsdatum) für die Abholung/Tätigkeit Herr/Frau (Name der Bevollmächtigten Person & Geburtsdatum). Ort und Datum, Unterschrift​

Form und Inhalte einer Vollmacht

Sobald eine Vollmacht geschrieben wird, muss dabei keine bestimmte Form gewahrt werden. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass bestimmte Inhalte vorhanden sind.

So gilt die Nennung von Vollmachtgeber und Vollmachtnehmer inklusive vollständiger Anschrift und Geburtsdatum als selbstverständlich. Auch Angaben zum Umfang und zur Gültigkeit der Vollmacht sollten enthalten sein.

Zu guter Letzt muss von beiden Seiten die Vollmacht unterschrieben werden. Eine Datumsangabe, ab wann die Vollmacht gilt, ist ebenfalls zwingend notwendig.

Je nachdem, für welche Dinge die Vollmacht gelten soll, beispielsweise nur für medizinische Versorgung oder für Behördengänge, kann die Vollmacht individuell ausgestaltet werden.

Opa, Enkel und Eltern am Tisch

Wen kann ich bevollmächtigen?

Wird eine Vollmacht geschrieben, dann ist es sinnvoll, eine bevollmächtigte Person auszuwählen, der man vertrauen kann.

Sobald die Vollmacht erteilt wurde, entscheidet die Person über wichtige Dinge, so dass es ratsam ist, sich in Ruhe zu überlegen, wer die Vollmacht übernehmen soll.

Sobald es um das Vollmacht schreiben geht, sollte man zuerst mit der Person reden, der man die erteilte Vollmacht einsetzen möchte. Es ist auch eine große Verantwortung für den Bevollmächtigten, unterschiedliche Dinge zu regeln, die eine andere Person betreffen.

Sollten Sie unsicher sein, entscheiden Sie sich für mehrere Bevollmächtigte. Dabei kann ein Hauptbevollmächtigter genannt werden und weitere Bevollmächtigte, die dann die Aufgaben übernehmen, wenn der Hauptbevollmächtigter gerade nicht die nötige Zeit dafür hat.

In welcher Form muss die Vollmacht erteilt werden?

Der Paragraph 167 Absatz 2 BGB besagt, dass die Vollmacht grundsätzlich an keine Form gebunden ist. Wichtig ist, dass die Vollmacht schriftlich erteilt wird, um Missverständnisse zu vermeiden.

In einer Vollmacht wird festgehalten, um welchen Umfang es sich dabei handelt und wer beispielsweise die Geschäfte weiterführen soll, wenn man selbst nicht mehr in der Lage ist. Ebenfalls kann darin enthalten sein, ob Behördengänge durchgeführt werden sollen oder der Bevollmächtigte die Erlaubnis erhält, bei Ämtern und Behörden Auskünfte zu erhalten.

iPad mit komplexem PDF Formular
Frau schreibt handschriftlich im Garten

Kann man eine Vollmacht mit der Hand schreiben?

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, eine Vollmacht mit der Hand zu schreiben. Dabei sollten Sie jedoch darauf achten, dass es sich hierbei um eine leserliche Schrift handelt.

Behörden, Ämter oder auch andere Stellen müssen in der Lage sein, die Vollmacht und deren Inhalt lesen zu können. Wenn Sie also eine Vollmacht schreiben möchten, dann entscheiden Sie sich doch lieber für eine Vorlage, die Sie direkt bei uns herunterladen können. Am Ende reicht es, wenn Sie diese handschriftlich unterschreiben.

Welche Aufgaben-Bereiche gibt es für Bevollmächtigte?

Die Aufgabenbereiche für die Bevollmächtigten sind vielfältig. Der Umfang wird dabei in jeder Vollmacht individuell festgelegt. In einer Patientenvollmacht ist beispielsweise hinterlegt, wie der Bevollmächtigte entscheiden soll, wenn es um lebenserhaltende Maßnahmen geht. Bei einer normalen Vollmacht wird festgehalten, ob der Bevollmächtigte nur Auskünfte von Ämtern und Behörden erhält oder auch den kompletten Schriftverkehr regelt. Ebenso kann festgehalten werden, ob der Bevollmächtigte auch in der Lage ist, Geschäftstätigkeiten durchzuführen. Beispielsweise dann, wenn ein Unternehmen vorliegt, man es selbst nicht mehr führen kann, können diese Aufgaben an einen Bevollmächtigten übertragen werden.

Auszubildende füllt ein Wochenplan PDF Formular aus.
Lächelnde Frau zeigt mit dem Finger auf ihren Laptop mit dem Formilo Logo

Was kann ich tun, wenn ich keine Vertrauensperson habe, der ich eine Vollmacht erteilen kann?

Schnell kann es passieren, dass man nicht mehr in der Lage ist, selbst Entscheidungen zu treffen. Beispielsweise nach einem Unfall, einer schweren Erkrankung oder auch aufgrund des hohen Alters kann es schnell dazu führen, dass man gerade keine Entscheidungen mehr treffen kann. Liegt nun keine Vollmacht vor, muss gerichtlich ein Betreuer bestellt werden.

Aber auch dann, wenn keine Verwandten oder eine andere Person vorhanden ist, die als Vertrauensperson angesehen wird. Hier gibt es spezielle Betreuungsbüros, die gerne unterstützen. Zuerst kann auch hier eine Vollmacht mit diesen vereinbart werden. Im späteren Verlauf kann daraus eine gesetzliche Betreuung werden, die gerichtlich angeordnet wird. Ebenfalls geschieht dies, wenn man beispielsweise im Koma liegt und schnell eine Entscheidung getroffen werden muss. Ist kein Angehöriger zur Stelle oder liegt keine Vollmacht vor, wird gerichtlich ein Betreuer dafür festgelegt.

Wann macht es Sinn, einen Notar hinzuzuziehen?

Grundsätzlich benötigt eine Vollmacht keine Beglaubigung. Jedoch kann es sein, dass eine Vollmacht von einem Notar beglaubigt werden muss, wenn es sich hierbei um eine weitreichende Vollmacht handelt. Bei einer Vorsorgevollmacht oder Generalvollmacht kann dies mit einem Notar erfolgen. Insbesondere dann, wenn die Generalvollmacht bei anderen Behörden und Institutionen vorgelegt werden soll, kann eine Beglaubigung durch den Notar die Aktivitäten des Stellvertreters erleichtern.

In einigen Fällen wird der Notar sogar Pflicht, wenn eine Vollmacht ausgestellt werden soll, beispielsweise zur Aufnahme von Krediten, Übertragung oder Belastung von Immobilien oder auch zur Verfassung oder Veränderung von Gesellschaftsverträgen. Ebenso wenn es um die Anmeldung oder Abmeldung im Handelsregister geht, muss diese Vollmacht vom Notar beglaubigt werden.

Die rechtliche Stellung des Bevollmächtigten im BGB

Der §167 im Bürgerlichen Gesetzbuch regelt das Thema Vollmacht. Dabei wird unter anderem die Formulierung ,,der Bevollmächtigte gibt in meinem Namen die Erklärung … ab”.

Doch was heißt das genau? Das bedeutet, dass hier eine andere Person Entscheidungen trifft, weil man selbst nicht mehr in der Lage ist. Aus diesem Grund ist es wichtig, alles genau schriftlich festzuhalten, dass dabei keine Missverständnisse entstehen.

Sonst kann es schnell passieren, dass der Bevollmächtigte sich nicht im Sinne des Vollmachtgebers entscheidet.

Wie lange gilt eine Vollmacht?

Um eine Aussage darüber treffen zu können, wie lange eine Vollmacht gültig ist, muss diese im Detail betrachtet werden. Wenn bereits bei der Vollmacht geschrieben wird, wie lange sie gültig ist, beispielsweise bis zur Genesung bei einer Erkrankung, dann ist die Gültigkeit bereits festgelegt. Sollte es keine zeitliche Befristung geben, dann gilt die Vollmacht solange, bis sie widerrufen wird. Ebenfalls ist es sinnvoll, die Vollmacht auch über den Tod hinaus gelten zu lassen. So kann der Bevollmächtigte auch danach noch alles regeln, wie beispielsweise die Versicherungen kündigen, die Wohnung auflösen oder sich um die Bestattung kümmern.

 

Vollmacht widerrufen: Ist das möglich?

Wie schon erwähnt, ist es jederzeit möglich, die Vollmacht zu widerrufen. Somit endet die Wirksamkeit des Bevollmächtigten. Der Widerruf sollte ebenfalls schriftlich erfolgen. Alle Behörden und Institutionen, bei denen eine Vollmacht vorliegt, muss der Widerruf eingereicht werden. Nur so hat der Bevollmächtigte danach keine Befugnis mehr, weiter im Namen des Vollmachtgebers zu agieren.

 

Ebenso ist es wichtig, die Vollmacht, also das schriftliche Schreiben, einzufordern, damit dieses vernichtet werden kann. Sollte die Vollmacht widerrufen werden, ist es ratsam, auch das Datum darin festzulegen, ab wann die Vollmacht nicht mehr gilt. Das ist insbesondere für Behörden sehr wichtig, damit diese wissen, ab wann sie keine Auskünfte an den bisher Bevollmächtigten mehr geben dürfen.

Vollmacht Muster / Vollmacht Vorlage

Formilo hat zahlreiche Vollmacht Muster, die einfach heruntergeladen werden können. Diese sind hervorragend geeignet, wenn sie bei Behörden oder auch im Großhandel vorgelegt werden sollen.

Dabei einfach das PDF Formular ausfüllen und von beiden Parteien unterschreiben lassen.

Bei der Vollmacht Vorlage gibt es unterschiedliche Muster, die Sie dabei auswählen können. So gibt es eine einfache Vollmacht, in der Sie nur noch den Namen des Bevollmächtigten  und des Vollmachtgebers eintragen und ankreuzen, für was diese Vollmacht gelten soll. Zu guter Letzt werden noch Ort und Datum eingetragen und beide Parteien unterschreiben diesen.

Anders sieht es aus, wenn die Vollmacht einen größeren Umfang hat. Hier gibt es ebenfalls die Möglichkeit, eine Vollmacht Vorlage für eine notarielle Bevollmächtigung zu verwenden. Im oberen Bereich bleibt alles gleich, es werden wieder alle Daten eingetragen, die den Vollmachtgeber und den Bevollmächtigten betreffen.

Im unteren Bereich ist genügend Platz, um selbst Daten einzutragen, wie beispielsweise die Auflistung einzelner Aufgaben, die nun der Bevollmächtigte übernehmen soll.

Zu guter Letzt wird auch hier wieder das Datum und der Ort eingetragen, sowie handschriftlich von beiden Parteien unterschrieben.